Prekäre Perspektiven  8
...in der Neuen Gesellschaft
 
  Neu: Das Buch! Prekäre Perspektiven ...in der neuen Gesellschaft, Berlin 2006, 176 Seiten, s/w Abbildungen, 7,- Euro, ISBN: 978-3-938515-08-2 oder direkt bei ngbk@ngbk.de

Donnerstag, 10. November 2005, 20 Uhr, NGBK Berlin
Das Totalitäre der Arbeit – in Erinnerung an Hannah Arendt

Vortrag von Prof. Dr. Gerburg Treusch-Dieter

Gerburg Treusch-Dieter ist am 19. November 2006 gestorben. Obwohl wir sie nur kurz gekannt haben, werden wir sie sehr vermissen. Link zum Nachruf im Freitag.



 
Haftungsausschluss:
Auf verschiedenen Seiten dieser Website, sind Verweise zu anderen Seiten im Internet (externe Links) eingebunden.
Mit Bezug auf das Urteil des Landgerichts Hamburg vom 12. Mai 1998 betonen wir ausdrücklich, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der verlinkten Seiten haben und uns deshalb von diesen distanzieren.
 
In ihrem 1958 in den USA, und 1967 auf deutsch erschienenen Buch, „Vita activa oder Vom tätigen Leben“, konstatiert Hannah Arendt: „Was uns bevorsteht, ist die Aussicht auf eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit ausgegangen ist, also die einzige Tätigkeit, auf die sie sich noch versteht. Was könnte verhängnisvoller sein?“ Sie stellt ein Überhandnehmen der Arbeit, des Herstellens gegenüber dem öffentlichen politischen Leben der Menschen fest.
Gerburg Treusch-Dieter geht in ihrem Vortrag über die vita activa auf den heutigen Zustand der Bundesrepublik nach Hartz ein. Sie wendet deren Begriffe wie „moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ so lange, bis sie ihre Absurdität offenbaren. Sie misst die traditionellen philosophischen Auffassungen, was wir tun, wenn wir tätig sind, an der digitalen und gentechnischen Realität.
Die Arbeitsgesellschaft, die durch Automation und künstliche Reproduktion die Menschen überflüssig macht, gipfelt in ihrer Abschaffung. Als Ausweg bleibt nur ein öffentliches politisches Sprechen und Handeln.

Prof. Dr. Gerburg Treusch-Dieter lehrte als Kulturwissenschaftlerin und Soziologin an der FU und der UdK Berlin. Ihre kritische Analyse gängiger Technologien und deren Auswirkungen auf Individuen kombinierte sie mit einem vergleichenden Blick auf Modernität und Antike.
Im Zentrum ihrer Arbeit standen Fragen nach Macht und Emanzipation, sie forschte über die veränderten Definitionen und Beziehungen der Geschlechter.

PREKÄRE PERSPEKTIVEN
die Veranstaltungsreihe der NGBK befaßt sich 2005 mit den politischen und psychologischen Grundlagen der veränderten Arbeitswelt.


Literatur:
Hannah Arendt, "Vita activa oder Vom tätigen Leben", München 1967.