Prekäre
Perspektiven 5
...in der Neuen Gesellschaft |
Neu:
Das Buch! Prekäre Perspektiven ...in der neuen Gesellschaft,
Berlin 2006, 176 Seiten, s/w Abbildungen, 7,- Euro, ISBN: 978-3-938515-08-2
oder direkt bei ngbk@ngbk.de 19. April 2005, 20 Uhr, NGBK Berlin Neu ist der Widerstand Vortrag, Filmschnipsel, Diskussion mit Wildcat und Erfahrungen aus den 1-Euro-Spaziergängen mit noservice |
||
|
noservice
machen seit einiger Zeit in Berlin Spaziergänge zu 1-Euro-Jobs.
Sie werden über Erfahrungen, die sie an den unterschiedlichen Stationen
gemacht haben, berichten. wildcat ist als politisches Projekt und als Zeitschrift vor mehr als 25 Jahren um das Thema "Prekarisierung" herum entstanden. www.wildcat-www.de Alle reden von Prekarisierung, als sei es das Schlimmste von allem. Dabei war es mal „eine starke Idee ..., dass 'Prekarisierung gut ist'.“ (Franco Berardi Bifo ”Was heisst Autonomie heute?“) - Lange her? Seit 25 Jahren wird der Sozialstaat umgebaut, parallel dazu werden durch Outsourcing, Flexibilisierung und Leiharbeit die Verhältnisse in den Betrieben verschärft. Mindestens genau so lang sucht die Linke mit Modewörtern wie „Postfordismus“ und „Prekariat“ nach Epochenbrüchen und neuen Subjekten. Wir wollen uns nicht lange damit aufhalten, ob Hartz IV nun das Ende vom „rheinischen Kapitalismus“ sei oder eine weitere Maßnahme zur Rettung desselben, wir wollen auch nichts über „Prekariat“ philosophieren und uns stattdessen die wirklichen Veränderungen angucken (Spaziergänge zu 1-Euro-Jobs). Eine andere "Periodisierung" finden wir spannender: im letzten Jahr tauchte mit den Montagsdemos endlich auch in der BRD eine breite selbstorganisierte Protestbewegung gegen die Sozialagenda auf den Straßen auf. Und nach der B10 Besetzung durch die DaimlerChrysler-ArbeiterInnen signalisierte der wilde Streik bei Opel fast schon die Rückkehr der Klassenkämpfe ... die natürlich auch alltäglich laufen: Die wirklichen Auseinandersetzungen um Hartz IV finden im Durchsetzungsprozess statt und nicht am Tag eines illusorischen "Agenturschluß". Noch mal Franco Berardi Bifo „Was heisst Autonomie heute?“: „Die Prekarisierung der Arbeit ist eine Form der Autonomie von der kontinuierlichen regulären Arbeit.“ Und genauso erleben wir auch in diesen Wochen wieder, wie viele Einzelne die neuen Zumutungen von Hartz IV an sich selbst feststellen und umzudrehen versuchen. Wir erleben aber auch gleichzeitig, wie die neuen Instrumente des Arbeitszwangs uns auf breiter Ebene in Niedriglohnarbeit zu drücken versuchen. Und dagegen artikuliert sich auch in der BRD eine ¡Ya-Basta!-Stimmung: „Nach so vielen Standortsicherungsvereinbarungen, auf denen Verzicht unsererseits ohne vertragliche Gegenleistung festgeschrieben wurde, würde ich am liebsten sagen: 'Es gibt keinen Verzicht mehr, wir haben genug verzichtet!' Wenn wir bei der Restrukturierung nicht mitmachen, findet sie nicht statt.“ (ein Opel-Arbeiter) |
||
Das Bild stammt ursprünglich von www.cub.it, ist dort aber nicht mehr zu finden (die Netzsklavin) |