6 Nichtstun! in der neuen Gesellschaft |
|
||||
Ort: NGBK Berlin, Veranstaltungsraum,
1. Stock
|
Dienstag 16. September 2008, 20 Uhr NGBK Berlin, Oranienstraße 25, 10999 Berlin, Veranstaltungsraum 1. Stock, www.ngbk.de Parallel zur Entstehung neuer sozialer Bewegungen Ende der 70er Jahre formierte sich eine vehemente Kritik an der Berichterstattung, bzw. Nichtberichterstattung, der öffentlich-rechtlichen und privaten Medien. Mit den Mitteln von Fotografie und dem damals neuen Medium Video wurden die Aktionen der Anti-AKW-Bewegung, der Friedens-, Frauen- und Ökologiebewegung dokumentiert und anschließend selbst verbreitet. Aus dem Zusammentreffen von Kunst, Politik, Alltag und Widerstand entwickelten sich neue Protest- und Aktionsformen. Die neuen Medien ermöglichen eine globale Vernetzung der Protestbewegungen und eine schnellere Kommunikation zwischen den AkteurInnen. Gabi Kellmann lebt in Berlin und ist im Kunst-, Kultur- und Medienbereich tätig. Sie dokumentiert soziale Bewegungen fotografisch und filmisch. In ihrem Vortrag Wir gehen hier nicht weg! zeigt sie Beispiele für organisiertes gemeinsames Nichtstun aus den letzten 30 Jahren. Blockaden, Besetzungen und andere kreative Widerstandsformen wurden und werden auch heute noch eingesetzt, um zu verhindern, was nicht getan werden soll. Anders als gewerkschaftlich organisierte Streiks sind diese Formen gesellschaftlicher Einflussnahme meist illegal. Martin Krenn ist Künstler, Kurator und Universitätslektor am Institut für Kunst und kommunikative Praxis an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seine Projekte fokussieren Strategien und Methoden des Widerstandes gegen Machtverhältnisse. Sein Vortrag wird sich mit Widerstand gegen Privatisierung des öffentlichen Raumes anhand des Beispiels der New Yorker Initiative »Save the Union Square« auseinandersetzen. Aktuell arbeitet Krenn gemeinsam mit den InitiatorInnen an einem Video, das im Rahmen des fortlaufenden Videoprojektes In between the movements realisiert wird. www.in-between-the-movements.net Der Union Square ist ein öffentlicher Platz, Treffpunkt, Park und historisch bedeutender Ort mitten in New York. Die Anarchistin und Friedensaktivistin Emma Goldman hat an jenem Platz Reden für das Recht auf Abtreibung gehalten, der Bürgerrechtskämpfer Paul Robeson hat dort gesungen und am Union Square wurden auch die ersten Kundgebungen für einen Achtstundenarbeitstag abgehalten. Nun soll der historische Pavillon im Norden des Parks in ein privates Restaurant umgebaut werden. Die zuständige Stadträtin, die sich am Anfang noch gegen die Privatisierung des Parks ausgesprochen hatte, tut allerdings nichts mehr gegen den Verkauf des Union Square. Um ihn zu verhindern, treffen sich AktivistInnen, KünstlerInnen und Performancegruppen jeden Mittwoch vor Ort, sammeln Unterschriften, organisieren sich und fordern auf Riesentransparenten »Union Square is not for Sale«. Die AG Veranstaltungen ... in der neuen Gesellschaft (Burbaum, Kellmann, Kriegerowski, Sauerwald, Tribin) befasst sich 2008 mit Nichtstun als Verweigerung, Renitenz, Protest, Muße und als aktives Unterlassen. Pressekontakt: Benita Piechaczek: (030) 616 513-13 / presse (at) ngbk.de Finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie |
||||
index | 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 07 | 08 | 09 | 10 | |||||