5 Nichtstun! in der neuen Gesellschaft |
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Ort: NGBK Berlin, Veranstaltungsraum,
1. Stock
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Dienstag 9. September 2008, 20 Uhr NGBK Berlin, Oranienstraße 25, 10999 Berlin, Veranstaltungsraum 1. Stock, www.ngbk.de Christina Kaindl ist Psychologin und arbeitet als freie Wissenschaftlerin und Dozentin. In ihrer Dissertation (in Politikwissenschaften) untersucht sie die neuen Aktivierungsanforderungen im neoliberalen Kapitalismus im Zusammenhang mit dem wachsenden Zuspruch zu neofaschistischer Politik. Teil ihrer Analysen sind alltagskulturelle und künstlerische Bezugnahmen auf die neuen Subjektformen – etwa in Castingshows und Fernsehserien. In Zeiten, in denen die Aufrufe zur Selbstaktivierung in Arbeit, Sex, Kreativität aus allen Kanälen schallen, kann Nichtstun eine Form von Widerstand sein. Für Viele aber ist es ein ungewollter Vorgang, der sich eher in »dritter Person« an ihnen zu vollziehen scheint, als dass sie sich dafür entscheiden könnten: Mit der Verbreitung von Aktivierung geht auch die Verbreitung von Depression einher, der »Krankheit unserer Zeit« (Ehrenberg). Ihre Hauptsymptome verschieben sich zu dem, was PsychologInnen »Hemmung« nennen: dem Nichtstun. Der Vortrag Nichtstun zwischen Renitenz und Depression will dem Leiden des Nichtstuns wie den Perspektiven von Befreiung nachspüren. Christine Kriegerowski ist Künstlerin und Comiczeichnerin. Für die Ausstellung Nichtstun! in Wien hat sie Faul! Fachmagazin für Nichtstuerinnen entwickelt, die Nullnummer (mit einem Grußwort von Paul Lafargue) wird an diesem Abend das erste Mal in Berlin vorgestellt. Darin geht es um Unterwürfigkeit beim U-Bahnfahren, das zerstörerische Potenzial von Solitär, exzessiven Konsum anregender Erfrischungsgetränke und verweigerte Dienstleistung. Die AG Veranstaltungen ... in der neuen Gesellschaft (Burbaum, Kellmann, Kriegerowski, Sauerwald, Tribin) befasst sich 2008 mit Nichtstun als Verweigerung, Renitenz, Protest, Muße und als aktives Unterlassen. Pressekontakt: Benita Piechaczek: (030) 616 513-13 / presse (at) ngbk.de Finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie |
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