2 Nichtstun! in der neuen Gesellschaft |
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Ort: NGBK Berlin, Veranstaltungsraum,
1. Stock
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Dienstag, 27. Mai 2008, 20 Uhr NGBK Berlin, Oranienstraße 25, 10999 Berlin, Veranstaltungsraum 1. Stock, www.ngbk.de Der Begriff Streik setzte sich Ende des 19. Jahrhunderts durch und benennt den kollektiven Beschluss, gemeinsam etwas Bestimmtes nicht mehr zu tun, sich – meist der Lohnarbeit – zu verweigern und auf diese Art Forderungen durchzusetzen. Ein gemeinsamer Ort: Baustelle, Herberge, Bergwerk, Fabrik, Universität – oder die Homogenität der Gruppe: Frauen, ArbeiterInnen, ÄrztInnen, MigrantInnen, HandwerksgesellInnen – vereinfacht es den Streikenden, sich kollektiv zu organisieren. So auch beim ersten Wiener Frauenstreik 1893, den GirlsOnHorses im Sinne einer feministischen Geschichtsschreibung in Erinnerung rufen. Sie nehmen ihn zum Ausgang für die Beschäftigung mit weiteren Streiks, beispielsweise dem allgemeinen Frauenstreik in Island 1975. Die Radiokünstlergruppe LIGNA geht ebenfalls zurück in die Geschichte, zum wilden Streik in der Maschinenfabrik N+K 1929 in Hamburg auf dem Gelände der heutigen Kampnagel Kulturfabrik. LIGNA nimmt Ort und Geschichte zum Anlass, das Publikum Formen gemeinsamer Handlungen erproben zu lassen. GirlsOnHorses und LIGNA untersuchen mit dem historischen Rückblick Möglichkeiten kollektiver Verweigerung als möglicher Protestform innerhalb gegenwärtiger Produktions- und Lebensbedingungen. GirlsOnHorses, Wien: »Da gibt es diese leeren Zeiten, in denen man sich in der Einöde der eigenen Wohnung verliert, wenn alles fix programmiert wirkt. Ausgekotzt von Wochen vollgestopft mit Arbeit, um dann völlig zu vergessen, was man mal machen wollte. Manchmal wird man dann auf E-mails aufmerksam mit Subjects wie ›Whatever doesn’t kill power is killed by it‹ und man beginnt die Art Strike Papers zu lesen ... So oder so ähnlich hat die Zusammenarbeit von GirlsOnHorses zu der Arbeit Strike, She Said! begonnen.« Sie berichten über Frauenstreiks, Nichts-tun-Können, Ohnmächte und Versuche, das Ganze öffentlich zu machen. links: POSTPROLOCLUB: http://supermarkt.textdriven.com/~es/postproloclub Working On Fire: http://manoafreeuniversity.org/cuntstunt/WorkingOnFire/ Sex, Work and Society: http://www.kontakt.erstebankgroup.net/events/2007-06_kontekst+galerija_Sex+Work+and+Society/en Die Radiokünstlergruppe LIGNA entwickelt Modelle performativer Radionutzungen wie das »Radioballett«, das den HörerInnen ermöglicht, die Regeln und Normierungen eines Raumes zu untersuchen und zu übertreten. Sie stellen das performative Hörspiel Odyssee N+K – Ein wilder Streik der Repräsentation vor. Darin forderten sie das Publikum der Kampnagel Kulturfabrik in Hamburg auf, Bühne und Theaterraum hinter sich zu lassen und sich auf die Suche nach der verdrängten Geschichte der wilden Streiks zu begeben: Fast 80 Jahre zuvor hatten die Arbeiter diesen Ort, der damals noch Maschinenfabrik N+K hieß, verlassen und für ein besseres Leben gestreikt. Im Rahmen des HAU-Kongresses »Prognosen über Bewegungen« veranstaltet LIGNA am 5. Juni in Berlin das Radioballett »Das Unbewußte der Sterne«. http://www.prognosen-ueber-bewegungen.de/de/termine/ Finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie |
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