Ihr sollt die verfluchten Tarife abbauen.
Ihr sollt auf Euren
Direktor vertrauen.
Ihr sollt die Schlichtungs-
ausschüsse verlassen.
Ihr sollt alles Weitere dem
Chef überlassen.
Kein Betriebsrat quatsche
uns mehr herein.
Wir wollen freie
Wirtschafter sein.
Wir diktieren die Preise
und die Verträge —
kein Schutzgesetz sei
uns im Wege
Ihr braucht keine Heime
für Eure Lungen,
keine Rente und keine
Versicherungen.
Ihr solltet Euch allesamt
was schämen,
von dem armen Staat noch
Geld zu nehmen!
Ihr sollt nicht mehr zusammenstehen —
Wollt Ihr wohl
auseinandergehen!
Ihr sagt:
Die Wirtschaft müsse
bestehen.
Eine schöne Wirtschaft!
Für wen?
Für wen? ...
Kurt Tucholsky, Die Freie Wirtschaft,
1930